Montag, 6. Oktober 2014

Warum schreiben Menschen Ihre Autobiographie?


Jeder hat ein eigenes Motiv, seine Lebensgeschichte zu erzählen

Mittlerweile sind es nicht mehr nur die Prominenten und öffentlich bekannte Personen, die ihre Autobiographie schreiben. Das tun auch immer mehr Privatpersonen. Die Motive der Autoren sind sehr verschieden.

Was haben Daniela Katzenberger, Boris Becker und Altbundeskanzler Helmut Schmidt gemeinsam? Sie und viele andere Prominente und bekannte Persönlichkeiten auch kamen irgendwann auf die Idee, ihre Autobiographie zu schreiben. Welches Motiv haben diese Promis? Zum einen gibt es eine Menge Menschen, die sich für den Werdegang einer bekannten Person interessieren. Wie diese ihre Jugend erlebt hat und warum und weshalb sie zu der geworden ist, die man heute aus den Medien kennt. Das ist ein Grund. Ein weitere ist sicher auch das lukrative Zusatzeinkommen für Prominente, die eine Autobiographie schreiben und als Buch veröffentlichen. Bücher mit bekannten Autorennamen verkaufen sich gut und sind ein beliebtes Sujet auf dem Buchmarkt. Vor allem Biografien, die ja bekanntlich Lebensgeschichten erzählen. Politiker mögen vielleicht noch ein anderes Motiv haben, um ihre Autobiographie zu schreiben: Manche nutzen sie am Ende ihrer Amtszeit, um den Menschen ihre Beweggründe und Standpunkte zu erklären.

Nun ist es aber keineswegs ein Privileg der Promis oder bekannter Personen, eine Autobiographie zu schreiben. Jeder, dem im Laufe der Jahre viel widerfahren ist, kann und sollte seine Lebensgeschichte in einem Buch veröffentlichen. Auch wenn das vielleicht nicht die breite Öffentlichkeit interessiert, sondern einen nur einen kleinen, überschaubaren Kreis. Privatpersonen haben ihre Motive, um Autobiographie zu schreiben. Bei vielen ist es der Stolz auf eine Lebensleistung. Manche Unternehmer haben zum Beispiel das Bedürfnis, alles das, was sie erreicht haben, den Menschen mitzuteilen. In vielen Fällen schreiben sie dann eine Firmenchronik. Eine Mischung aus privater und geschäftlicher Autobiographie. Damit hat man auch ein wunderbares Geschenk für die eigenen Nachkommen, Geschäftsfreunde, Kunden und all diejenigen, die sich für einen interessieren. Die Autobiographie bietet den Platz, um seine Lebensgeschichte zu erzählen und über alles zu schreiben, was man erlebt hat.

Traumatische Erlebnisse verarbeiten

Ein weit verbreitetes Motiv, die eigene Autobiographie zu schreiben ist bei Privatpersonen das Verarbeiten der Vergangenheit. Wenn sie ihre Lebensgeschichte planen, dann müssen sie zwangsläufig auch schlimme Ereignisse noch einmal Revue passieren lassen und alles noch einmal durchleben. Das ist in vielen Fällen so emotional, dass die Erzähler Mühe haben, ihre Fassung zu bewahren. Schreiben hilft hier sehr, das Erlebte besser zu verarbeiten. Wenn die Autobiographie dann schließlich fertig ist, sind erleichtert und können traumatische Erlebnisse endlich hinter sich lassen. Psychologen raten manchmal sogar dazu, dass Menschen, die Schlimmes erlebt haben, ihre Autobiographie schreiben sollen, um sich ganz bewusst noch einmal mit diesen Erlebnissen auseinanderzusetzen.

Eine Autobiographie kann man aber auch dann schreiben, wenn man weder traumatische Erlebnisse zu verarbeiten hat, noch wenn man den Stolz auf die eigene Leistung anderen mitteilen will. Leute, die eine ganz normale, aber interessante und vielleicht ein bisschen turbulente Lebensgeschichte haben, sollte eine Autobiographie schreiben. Jede Story ist einzigartig und jeder hat auf seine Weise die Zeitgeschichte ein bisschen mit geprägt und beeinflusst. Wenn auch nur ein bisschen und wenn auch nur in einem ganz kleinen Bereich. Be jedem von uns gibt es Menschen im Umfeld, die sich freuen, wenn sie die Geschichte unseres Lebens erfahren und lesen dürfen. Diese Menschen sind es, für die man eine Autobiographie schreiben sollte.

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